Chiropraktik, bei dem Begriff stellen sich viele vor allem die Manipulation der Wirbelsäule vor, das justieren von Gelenken zur Linderung von Schmerz. Neurologie dagegen verorten Laien eher in Spezialkliniken und Krankenhäusern, wo ‚irgendwas mit dem Gehirn‘ gemacht wird. Wie passen diese Begriffe also zusammen?
Eigentlich ist es ganz einfach: unser Gehirn ist nichts anderes als die Steuer- und Schaltzentrale unseres ganzen Körpers. Nicht nur bewusstes denken, fühlen und unsere Identität formen sich im Gehirn, sondern hier werden auch alle unbewussten und automatischen Prozesse unserer Biologie gelenkt. Kein Wunder also, dass unser Gehirn eine große Auswirkung auf unser körperliches Wohlbefinden haben kann – Stichwort mentale Gesundheit und Psychosomatik. Und ebenso funktioniert es auch umgekehrt, indem unser körperlicher Zustand einen großen Einfluss auf unser Befinden haben kann.
Damit kommen wir zum Thema funktionelle Neurologie in der Chiropraktik: indem den Ursachen von Störungen auf den Grund gegangen wird und basierend auf diesen Erkenntnissen Therapieansätze entwickelt werden.
Funktionelle Neurologie: Körper und Geist im Zusammenspiel
Wir haben gelernt die Körpersprache zu interpretieren, d.h. wir wissen, dass unsere Gedanken maßgeblichen Einfluss auf unsere Gestik und Bewegung haben. Die Auswirkung unserer Gefühle und unserer Gedanken auf unsere Körperhaltung erscheint uns selbstverständlich. Auch haben wir gelernt, dass wir über eine gerade Körperhaltung unser Denken positiv beeinflussen können. Ebenso wenig überraschend sollte es für uns sein, dass chiropraktische Justierungen einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden haben.
Neuere Forschungen gehen davon aus, dass das Gehirn immer als Ursache einer Störung beteiligt ist. Insbesondere der präfrontale Cortex scheint hier eine besondere Rolle zu spielen.
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Funktionelle Neurologie: Amerikanische Erkenntnisse zu Brain Based Chiropractic jetzt auch bei uns
Zum einen können ungleiche Entwicklungen der rechten und linken Gehirnhälfte Auslöser für Subluxationen sein (siehe Haavik), zum anderen scheinen Asymmetrien des präfrontalen Cortex eine Ursache für psychologische Störungen – insbesondere bei Kindern – zu sein (Disconnected Brain, siehe Melillo: Disconnected Kids).
Die Wirbelsäule kann also Eingangstor für die Behandlung solcher Probleme durch funktionelle Neurologie sein. Das betrifft körperliche, in zunehmendem Maße aber auch neurologische Störungen. Insbesondere seien hier erwähnt ADS, ADHS, Asperger Syndrom, Autismus und weitere (siehe: Neurobehavioral Disorders of Childhood von Robert Melillo und Gerry Leismann). Es gibt hier eine Überlappung geistiger und motorischer Symptome, wofür die gleichen Gehirnstrukturen ursächlich zu sein scheinen.
Der Anteil der Kinder mit den oben angegebenen neurologischen Störungen ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen und die amerikanische Chiropraktik scheint eine erfolgversprechende Möglichkeit zu sein, durch funktionelle Neurologie hier zu helfen.
Funktionelle Neurologie: Neuro based Therapy als Ansatz
Ein primäres Problem scheint hierbei die ungleichmäßige Entwicklung beider Gehirnhälften zu sein, d.h. die Kohärenz beider Gehirnhälften (Brain Balance) scheint gestört und führt zu einer teilweisen funktionellen Unabhängigkeit beider Gehirnhälften. Meistens liegt dieses an einer zeitlich verzögerten Entwicklung der rechten Gehirnhälfte, insbesondere des Frontallappens.
Eine verminderte thalamo-cortikale Stimulation scheint hier die Hauptursache zu sein. Die indirekte Stimulation über chiropraktische Impulse an der Wirbelsäule scheint hier ein sehr vielversprechender Ansatz zu sein.
Dass die amerikanische Chiropraktik positive Ergebnisse erzielt, scheint bewiesen (siehe: Forschungen von Heidi Haavik). Nun sollen neuere Studien belegen, dass die amerikanische Chiropraktik auch nachhaltigen positiven Einfluss auf die Entwicklung des präfrontalen Cortex und Neuro Integrity nehmen kann.
Somit hätten wir durch funktionelle Neurologie einen Ansatz, körperliche und psychische Probleme mit dem gleichen Repertoire an Maßnahmen behandeln zu können.
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Häufig gestellte Fragen
Welche Qualifikationen hat die Praxis für Chiropraktik Fegel im Bereich funktionelle Neurologie?
Für die funktionelle Neurologie wurde beginnend im Februar 2023 ein 6-monatiges Coaching für „Neuro Based Therapy“ besucht. Ebenso wird im Sommer ein Studium der Chiropraktik an der Universität Donau-Krems beginnen, in welchem die funktionelle Neurologie begleitend in einer Master-Thesis behandelt wird.
Wie hilft die funktionelle Neurologie in der Chiropraktik?
Es ist schon lange bekannt, dass der geistige Zustand und das Empfinden einen Einfluss auf die körperliche Befindlichkeit haben können. Und das Ganze funktioniert auch umgekehrt: ein gesunder, sich wohlfühlender Körper kann die Psyche und das Empfinden beeinflussen. So geht die funktionelle Neurologie als Ansatz davon aus, das durch präzise Justierungen an Wirbelsäule und dem Bewegungsapparat auch psychologische Probleme verbessert werden können.
Wie wird die funktionelle Neurologie in der Chiropraktik genau eingesetzt?
Wir nutzen die funktionelle Neurologie in der Chiropraktik bei der Diagnostik und der Erstellung eines individuellen Behandlungsplans. Jeder Patient ist einzigartig, so dass kein Standardverfahren jedem Patienten gleich helfen kann. Die funktionelle Neurologie zeigt auf, wo Ungleichgewichte im Nervensystem des Patienten bestehen, welche durch gezielte Stimulationen behoben werden können.